Wenn ich alt werde,
werden sie nie sagen:
„Was für eine süße alte Dame!“
Sie werden sagen:
„Was hat die Spinnerin jetzt wieder vor?!“
Mag sein, dass ich nicht normal bin.
Aber will ich das denn überhaupt?
Ich habe trotz guter Noten „freiwillig“ die fünfte Klasse wiederholt. Ich was „zu verträumt“, „für mein Alter geistig zurückgeblieben“. Das zumindest sind die Worte, die in meinem Gedächtnis haften geblieben sind.
Rückblickend denke ich, es war „nur“ ADS, ich hatte ein Aufmerksamkeitsdefizit ohne Hyperaktivität, etwas was selbst heute noch bei gerade Mädchen oft unentdeckt bleibt.
War es gut, dass ich wiederholen musste? Ja, schon, ich wurde den Lehrer los, ein Lehrer, der sich offen darüber lustig machte, wie dumm ich doch sei.
Atypische Sichtweisen können zu atypischen Reaktionen führen. Ich hatte Spaß bei Prüfungen. Die Heilpraktiker für Psychotherapie-Überprüfung ist das schrägste, was mir in Deutschland untergekommen ist. Sie ist stattlich geregelt, überprüft schulmedizinisches Wissen und ist meines Erachtens sehr umfangreich. Trotzdem ist sie in den Augen vieler wahlweise unseriös oder ein Zeichen schlechter Qualifikation. Das ist ein ungewöhnlicher Ruf für einen staatlich geregelten Titel.
Ich hatte bei der mündlichen Prüfung viel Spaß, war so richtig in meinem Element und hatte mit dem Beisitzer, der mich permanent in die Irre leiten wollte, viel „gespielt“. Obwohl wir zeitlich überzogen hatten, hätte ich auf die Feststellung der Amtsärztin „Sie haben bestanden.“ beinahe geantwortet: „Was? Jetzt schon?“
Nachdem ich 30 Jahre lang dachte, dass alle außer mir denken, ich sei dumm, hat dem eine Psychotherapeutin nicht nur widersprochen, sie hat auch einen IQ-Test durchgeführt, mit dem sie diese Aussage ein für alle Mal widerlegt hat. Meine Mensamitgliedschaft macht mir seither viel Spaß. Das war der Startschuss, mein Anders-Ticken nicht nur zu entdecken, sondern auch nach und nach zu lernen, dass es mich wahlweise krank oder müde macht, wenn ich mich ihm entgegenstelle.
Ein Lebenslauf,
der nach Dickkopf riecht.
Ich bin seit meinem 23sten Lebensjahr Vollzeit selbständig. Davor war ich Teilzeit selbständig neben einer Vollzeit-Ausbildung. Immer wieder habe ich Jobs angenommen, Teilzeit oder befristet. Aber mein Herz liegt auf meiner Zunge und meine kritischen Fragen oder eigensinnigen Ideen von Werten und Gerechtigkeit haben nicht immer gefallen. Ich arbeite immer für die Idee, nie für das Unternehmen oder den Chef.
Anschließend fanden natürlich alle, ich müsse jetzt studieren gehen. Doch ich hatte keine Lust. Nichts ist befriedigender als ein Job, bei dem du das Resultat siehst, ja sogar anfassen kannst und wo du so viel in Bewegung bist, dass jegliche hormonelle Begründungen von Anderssein durch Sinn und Bewegung ausgeglichen werden.
Trotzdem ist das Thema Studium noch nicht vom Tisch. Wenn sie die Gelegenheit bietet, kann ich mir gut vorstellen, noch zu studieren. Zum Beispiel Neurologie, Psychologie oder eine Mischung davon. Mir fehlt nur die Zeit und der perfekte, nicht im Geringsten langweilige Studiengang.
Die Liste meiner Hobbys ist nicht nur lang, sie ändert auch immer wieder. Was bleibt, sind Reisen, Sprachen und Holzbearbeitung. Mal kommt Mittelalter dazu, mal Töpfern, mal Bogenschießen, mal Theater spielen, mal Schweißen.
Wieso das immer mal ändert? Das liegt an der Mischung. Als bunter Vogel brauche ich die richtige Dosis Rückzug, Bewegung, Entdecken, usw. Und meine Hobbys sollen immer das abdecken, was im Beruf zu kurz kommt.
Neurobuntheit
ist nicht immer lustig, aber dafür manchmal
schräg
Alles was ich geschaffen habe, existiert noch, bis auf jene Projekte, die aus der Einsamkeit oder der Langweile heraus geboren waren. Wenn ich aus diesen Motivationen heraus handle, will ich weg von etwas.
Eines dieser abgebrochenen Projekte war ein Holzwohnwagen oder „Tiny House On Wheels“, das ich selbst ausgebaut habe, um damit ein Leben als digitale Nomadin zu starten. Nach sechs Monaten war ich wieder sesshaft und das schwere Ungestüm stand zum Verkauf.
Ich bin gesichtsblind. Ich kann mir keine Gesichter merken. Wenn ich dich in Mittelalterklamotten kennengelernt habe, werde ich dich nicht wiedererkennen, wenn ich dich in normalen Kleidern wiedersehen. Sobald ich dich wiedererkannt habe, werde ich dir aber unzählige Einzelheiten aus unserem Gespräch erzählen können.
Ich bin ein hochsensibler High Sensation Seeker. Ich bin Adrenalin-Junkie und Sicherheitsexpertin gleichzeitig. Ich kann total verrückte Sachen machen, aber mit doppelter und dreifacher Absicherung. Und Intuition ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Absicherung.
Vor vielen Jahren habe ich bei einer Stiftung angefragt, ob die mir eine Bankgarantie für die Ausbaupläne meines Unternehmens im Weinbau geben würden. Der Antrag wurde abgelehnt. Ich sprach mit dem Verantwortlichen über die Gründe. Er meinte, die jährliche deutlich 6-stellige Erhöhung meines Umsatzes würde der Markt nicht hergeben. Ich habe ihm geantwortet, dass ich ihm schon beweisen könne, dass der Markt das hergibt, das Problem ist nur: Wenn ich die prognostizierte Menge an Umsatz im Winter generiere, dann muss ich bis spätestens zum Frühjahr die Finanzierung unter Dach und Fach bringen, sonst muss ich die Verträge stornieren und die daraus resultierenden Kosten tragen.
Ich fragte: Wenn ich bis in einem Jahr den Beweis in Form von unterschriebenen, verpflichtenden Verträgen erbringe, kriege ich dann die Bankgarantie? Er bejahte klar. 9 Monate später legte ich eine neue Finanzierungsanfrage mit ausreichend frisch unterschriebenen Verträgen vor. Die Stiftung garantierte den Kredit.
Erst viel später habe ich mich gefragt, was passiert wäre, wenn ich ein Jahr später nicht mehr den gleichen Mitarbeiter angetroffen hätte. Doch meine Intuition hatte mich nicht getäuscht. Ich weiß bis heute nicht, warum er das für mich getan hat. Es hat wahrscheinlich etwas mit seinem und meinem WARUM zu tun.
Wie ich arbeite
Meine Arbeit basiert auf zwei Säulen: Verstehen und Nutzen.
Ein Unterschied zwischen neurobunten und neurotypischen Personen besteht darin, dass wir bunten Vögel erst das Ganze sehen müssen, vorher können wir nicht starten.
Gleichzeitig haben wir das Gefühl, so kompliziert oder komplex zu sein, dass wir uns und unsere Ideen nicht auf einmal erfassen können.
Dieser Eindruck täuscht. Mit dem passenden Werkzeug kannst du dich verstehen und überblicken. Dich dahin zu bringen ist mein Ziel.
Wenn du nicht vorwärtskommst, dann liegt es selten daran, dass du nicht gut genug bist oder das Falsche denkst. Es geht darum, die Wege zu finden, die zu dir passen. Vielleicht fehlt noch eine Fähigkeit oder Kenntnis.
Hinschauen kann weh tun. Arbeiten soll es nicht. Wir finden Wege, die zu deiner Eigenart passen, so dass du schmerzfrei umsetzen kannst. Sich einen Überblick über die Landkarte zu verschaffen, kann anstrengend sein, denn es gibt Gebiete, die möchte man ignorieren. Diese Gebiete musst du weder besuchen noch aufarbeiten. Doch sei dir ihrer bewusst, damit sie händeln kannst.
Du hast Begabungen und Behinderungen. Es sind sehr untypische Eigenschaften, die dich von der Mehrheit unterscheiden. Wenn du die gleichen Wege wählst, wie die Mehrheit, kann es sein, dass du viel langsamer bist. Gehst du Wege die zu dir passen, bist du weder besser noch schlechter sondern anders als andere. Das kann eine wertvolle Bereicherung für die Welt sein, vor allem aber macht es dir das Leben leichter. Du bist weniger ausgelaugt und hast mehr Zeit und Kraft für jene Dinge, die dir wichtig sind.
Coaching-Techniken
Ich arbeite sowohl mit Gespräch wie auch mit Imaginativtechniken. Es ist wichtig, dass sowohl der Verstand Antworten hat, wie auch der nonverbale Teil des Hirns oder der Körper. Wenn etwas logisch nachvollziehbar ist und sich stimmig anfühlt, dann bist du nicht mehr zu stoppen. Fehlt ein Teil davon, dann wird es harzig.
Es macht keinen Sinn, etwas zu tun, was sich falsch anfühlt. Es macht aber sehr wohl Sinn, sich mit so etwas auseinanderzusetzen.
Du kannst sehr intelligent und begabt sein und gleichzeitig an vermeintlich einfachen Aufgaben scheitern. Es macht keinen Sinn, es dann diszipliniert noch einmal und noch einmal zu versuchen. Du tickst anders, von Natur aus. Du tust nicht so. Dein Gehirn ist anders verkabelt. Was ich damit meine, kannst du in meinem Logbuch kostenfrei nachlesen.
Mein Warum
Ich helfe Menschen,
die anders ticken,
in einer Welt,
die nicht für sie geschaffen ist,
den passenden Platz zu finden.
und meine Werte
Optimismus dient der Motivation, Pessimismus der Vorsicht. Beide haben ihren Platz.
Ich habe einige spirituelle oder religiöse Überzeugungen. Diese betrachte ich weitgehend als privat. Du musst sie nicht teilen, im Gegenteil, die unterschiedlichen Weltanschauungen in meinen Gruppenkursen bereichern diese.
Eine gute Geisteshaltung ist wichtig. Was gut ist, ist aber nicht nur individuell, sondern auch situationsabhängig. Allgemeingültige Mindsetregeln stehen dir öfters im Weg, als dass sie dir helfen.
Nimm dich vor Selbstoptimierung in acht. Sie kostet dich nicht nur Kraft, sondern kann dich auch vom Umsetzen abhalten. Du bist gut genug. Vielleicht fehlt noch eine Ausbildung oder eine Fähigkeit für deinen Erfolg, doch da geht es um Werkzeug und nicht um die Hand, die dieses führt.
Jedes Projekt fußt in der Realität. Du kannst nichts in dein Leben ziehen, was es nicht gibt. Urteile nicht über die Leistung anderer, denn du steckst nicht in ihren Schuhen. Vieles ist möglich, aber nicht für jeden gleichermaßen.
Die Wahrheit ist ein kompliziertes Thema. Fakten unterliegen nicht der individuellen Sichtweise. Alles andere hingegen schon.
Wollen wir mal unverbindlich reden?
ZDF
1977 Geburt in Olten, Schweiz
1998 Matura und Umzug in die französischsprachige Schweiz
2001 Gründung erstes Unternehmen als landwirtschaftliche Start-up
2001 Abschluss Höhere Fachschule für Weinbau
2006 Unternehmen dem Ex-Mann geschenkt
2007 Gründung zweites Unternehmen, GmbH (Startkapital: Ein Auto und ein Autoanhänger)
2009 Meisterprüfung
Branchenpolitik, Prüfungsexpertin, Beratung für nachhaltige Entwicklung in der Landw.
2017 Verkauf des Unternehmens an Konkurrenten
2018/19 Reisen, Weiterbildung, Löffelliste
2020 Gründung drittes Unternehmen Coaching für Neurobunte in Deutschland
ab 2006 Aus- und Weiterbildungen in Coaching, Persönlichkeitsentwicklung und Therapie.
seit 1998 finanziell auf eigenen Beinen